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Eisenhüttenstadt Blog

Weblog für eine alternative Stadtwahrnehmung

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Geschrieben von
Ben
in Sonstiges
Mittwoch, 30. September 2009
1 Kommentar
Die Reaktion von artecom zum Ausgang der Eisenhüttenstädter Bürgermeisterwahl - so wie sie die Märkische Oderzeitung heute rapportiert – hat viele Eisenhüttenstädter sehr überrascht. Denn eigentlich müsste ein Geschäftsmann wie Roberto Rivera Carlson naturgemäß so nah am Geschäft sein, dass er zunächst einmal die Lage sondiert, bevor er sich derart öffentlich in eine Position bringt, die zeigt, dass er eigentlich kein Interesse mehr hat, in Eisenhüttenstadt Geschäfte zu machen.


Ein Denkmal für Hungerkünstler.

Viel mehr als in der Großstadt, die den Flaneur mit Kübeln von Eindrücken, Möglichkeiten und Irritationen überschüttet, verspürt man in Städten wie Eisenhüttenstadt, die noch das Wort Alltag kennen und in denen die Wochen aus Längstbekanntem und Langvertrautem bestehen, einen kräftigen Appetit auf Abwechslung durch Kunst und Kultur. artecom weiß davon und profitiert vom diesem chronischen kulturellen Hungerast. Warum Roberto Rivera Carlson selbigen, auf dem seine Agentur unter Rainer Werner doch ganz gut saß, nun anzusägen beginnt, weiß wohl nur er allein. Das er das Ende der Wurst in Aussicht stellt, lässt die Eisenhüttenstädter mehr als zuvor überlegen, ob die ganze Sache nicht doch einen Hungerhaken hat.


Nun kann man fragen, was hinter diesem Auftritt steckt. Auf den ersten Blick erscheinen drei Möglichkeiten naheliegend. Die erste wäre, dass sich der Agentur-Chef tatsächlich – er  betont ja das Verlustgeschäft 2008 – aus Freundschaft oder Sympathie zu Rainer Werner in Eisenhüttenstadt engagierte, den geschäftlichen Aspekt also nachgeordnet sah. Das Stadtfest und die Freilichtbühnenbespielung wären dann ein philantropisches Zugeständnis aus gutem Willen, nicht jedoch, weil es sich für artecom sonderlich lohnt.


"Kürzlich war sogar noch die Rede davon, die Bühnen-Anlage rollstuhlfreundlicher zu gestalten."

Die zweite Möglichkeit wäre, dass die Konditionen, die Eisenhüttenstadt artecom unter dem Bürgermeister Rainer Werner bot, derart gut waren, dass sie deren Weiterführung unter einer Bürgermeisterin Dagmar Püschel von vornherein für ausgeschlossen hält. Die Agentur geht also davon aus, dass sich ein Engagement in bisheriger Form in Eisenhüttenstadt nicht mehr lohnt. So ist beispielsweise anzunehmen, dass die Finanzierung einer Postwurfwerbeaktion für eine artecom-Veranstaltung unter dem Namen des Stadtoberhaupts in Zukunft nicht mehr stattfinden wird.


"Bestimmte Sachen werden weitergehen, andere nicht."

Die dritte Variante ist, dass artecom der Stadt bezüglich der Konditionen die Pistole auf die Brust setzt. Das Stadtfest – mehr noch als der Konzertsommer – ist zweifellos eine gut funktionierende Imageveranstaltung der Stadt mit beträchtlicher Außenwirkung. Gelingt es Dagmar Püschel nicht, eine mit den Festen der Vergangenheit vergleichbare Veranstaltung zu inszenieren, wird, so die Annahme, der Ruf der Stadt und damit auch ihre Stellung in der Stadt leiden. Da es schwer ist, in recht kurzer Zeit eine adäquate Alternative zum Platzhirschen artecom zu finden, der sich in zehn Jahren ein exzellentes Strukturwissen und ein breites Netzwerk aufbauen konnte, scheint es fast unmöglich, ein Fest dieser Größenordnung für das Stadtfestjubiläumsjahr 2010 ohne artecom zu inszenieren. Roberto Rivera Carlson weiß um diese Abhängigkeit und könnte versuchen, dies nun ausnutzen, um entsprechende Zugeständnisse einzuwerben. Die Ankündigung, den Hütte-Konzertsommer platzen zu lassen, wäre dann ein Vorfühlen und Testen der Reaktion der Bürgermeisterin, die noch nicht einmal im Amt ist.


"Wie die Zukunft des Stadtfestes aussieht, bei dem artecom seit Jahren
die Fäden in der Hand hält, sei eine Entscheidung der Stadt."

Der vorzeitige Hieb, der ja unumwunden auf Dagmar Püschel zielt, entspricht nicht unbedingt dem, was man von einem Geschäftsmann erwartet. Ein Geschäftsmann mit gesundem Interesse am Geschäft hätte der Erwartung nach erst das Gespräch mit der Bürgermeisterin in spe gesucht und danach das mit der Presse.

Dabei ist ein offenes Ressentiment, wie es nun von Partei- und anderen Freunden Rainer Werners gestreut wird, nicht einmal bei einer ausgesprochenen Gegnerschaft zu Dagmar Püschel ein besonders kluger Zug. Denn es könnte einen nicht zu unterschätzenden Solidarisierungseffekt in der Einwohnerschaft der Stadt hervorrufen. Diese hat sich in direkter Wahl für diese Kandidatin entschieden. Jede derartige Attacke muss zwangsläufig von den Eisenhüttenstädtern als Affront gegen sie selbst gewertet werden. Dagmar Püschel erhält auf diese Weise ein durchaus tragfähiges Fundament, eventuell auftretende Versäumnisse und Fehlkalkulationen in ihrer Arbeit auch langfristig damit erklären zu können, dass ihre Arbeit durch die entscheidende Akteure von vornherein nicht gestützt, vielleicht sogar unterlaufen wurde. Und man wird es ihr dank Roberto Rivera Carlson und anderen glauben. 

Tags für diesen Artikel: artecom, , , , kultur, rainer werner, stadtfest
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sklepy15890 am 09/30/09 um 10:16
sklepy15890 via Twitter
gelesen:http://7ax.de/woj irgendwie hat man schon das gefühl, dass die eigene meinung den eisenhüttenst&au -> http://bit.ly/7RcgQ
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#1 Der Auswanderer am 10/01/09 um 10:01 [Antwort]
Es ist einfach nur abartig wie die MOZ mit ihrem Kopf in Rainer Werners Hinterteil steckt.
Kommentar (1)
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