...
Und unten spielte die Musik.
Wenn wir schon einmal in der Gegend unterwegs sind, nehmen wir an einem so schönen Sonntag im Februar ein sonniges Bild in unserem sonnigen Gemüt mit. Der Blick in die teilweise notdürftig geflickten Erdgeschoßfenster zeigt, dass die Lust am Scheppern, wenn sie denn nicht durch soziale Wachsamkeit reguliert wird, nur einen Steinwurf entfernt liegt. Es ist seit je ein schwer begreifbares Phänomen, dass in (Ost-)Deutschland ein leerstehendes Gebäude sofort totale Verwüstung anzieht. Immerhin halten sich die Einschläge in diesem Schulgebäude noch im Fensterrahmen und seit einiger Zeit scheint auch nicht viel dazugekommen zu sein. Dass muss nicht unbedingt so bleiben, wie das gegenüberliegende Kaufhallenobjekt zeigt, in dem die Schaufenster längst von Pappe sind.
Andererseits lebt man den potentiellen Steinschleuderern nicht unbedingt einen vorbildlichen Umgang mit überflüssigen Stadtraum vor, wenn an anderen Orten der Stadt die Akteure aus Abriss- und Gebäudewirtschaft den Stadtumbau Ost in seiner wirklich schmutzigsten Form zelebrieren, wie derzeit in der Glasbläserstraße besichtigt werden kann. Wenn jemand Eisenhüttenstadt als stadtgewordene Vorhölle entdecken möchte, bietet sich dort grenzenlose Gelegenheit inklusive dem einen oder anderen Swastika, das zu beseitigen sich schon ein Weilchen niemand so recht aufzuraffen scheint. § 86a des StGB stellt das Belassen solcher Zeichen im öffentlichen Raum natürlich nicht unter Strafe, aber heimeliger wird die Atmosphäre im sterbenden VIIten dadurch sicher nicht, zumal die Blöcke - man glaubt es kaum - zwanzig Meter weiter immer noch von einem tapferen Schärflein Mietern bevölkert sind. Inwieweit diese Mietergruppe für die Planung der vermietenden Unternehmen über die Umsiedlung hinaus noch eine Rolle spielt, wird beim Durchlauf durchs nicht ganz klar. Ein wohnliche Nachbarschaft kann sie aber offensichtlich nicht mehr erwarten...
Also: Auch wenn man sich gezwungen sieht, dort alles wegzuholzen, was das DDR-Wohnungsbauprogramm der 1980er so an P2 zu bieten hatte, sollte man sich vielleicht nicht ganz so gehen lassen, denn manch ein Besucher trudelt doch durchs Revier (tatsächlich schon erlebt!) und nimmt Eindrücke mit, die ihm die Stadt ungerechtfertigterweise dauerhaft vergällen (dito!). Das Teil wird doch so oft als für das Ganze stehend genommen.
Das Gebäude der verlassenen Juri-Gagarin-Schule überrascht dagegen zwar auch mit zerschlagenen Bierflaschen vor dem Eingang, aber dazu noch mit schöner Architektur, die farblich sogar, wie das Foto zeigt, teilweise und nicht unbedingt beabsichtigt mit den davor verlegten Gewegplatten korrespondiert. Für architekturinteressierte Stadtbesucher ist wenigstens ein kurzer Blick auf das Haus als Zeitdokument jenseits der NatiTradi sehr empfehlenswert. Für die mehreren hundert Absolventen - laut Stayfriends gibt es im März ein Klassentreffen des Jahrgangs 1987 und im Oktober eines des Jahrgangs 1968 - wenigstens als Erinnerung...
Andererseits lebt man den potentiellen Steinschleuderern nicht unbedingt einen vorbildlichen Umgang mit überflüssigen Stadtraum vor, wenn an anderen Orten der Stadt die Akteure aus Abriss- und Gebäudewirtschaft den Stadtumbau Ost in seiner wirklich schmutzigsten Form zelebrieren, wie derzeit in der Glasbläserstraße besichtigt werden kann. Wenn jemand Eisenhüttenstadt als stadtgewordene Vorhölle entdecken möchte, bietet sich dort grenzenlose Gelegenheit inklusive dem einen oder anderen Swastika, das zu beseitigen sich schon ein Weilchen niemand so recht aufzuraffen scheint. § 86a des StGB stellt das Belassen solcher Zeichen im öffentlichen Raum natürlich nicht unter Strafe, aber heimeliger wird die Atmosphäre im sterbenden VIIten dadurch sicher nicht, zumal die Blöcke - man glaubt es kaum - zwanzig Meter weiter immer noch von einem tapferen Schärflein Mietern bevölkert sind. Inwieweit diese Mietergruppe für die Planung der vermietenden Unternehmen über die Umsiedlung hinaus noch eine Rolle spielt, wird beim Durchlauf durchs nicht ganz klar. Ein wohnliche Nachbarschaft kann sie aber offensichtlich nicht mehr erwarten...
Also: Auch wenn man sich gezwungen sieht, dort alles wegzuholzen, was das DDR-Wohnungsbauprogramm der 1980er so an P2 zu bieten hatte, sollte man sich vielleicht nicht ganz so gehen lassen, denn manch ein Besucher trudelt doch durchs Revier (tatsächlich schon erlebt!) und nimmt Eindrücke mit, die ihm die Stadt ungerechtfertigterweise dauerhaft vergällen (dito!). Das Teil wird doch so oft als für das Ganze stehend genommen.
Das Gebäude der verlassenen Juri-Gagarin-Schule überrascht dagegen zwar auch mit zerschlagenen Bierflaschen vor dem Eingang, aber dazu noch mit schöner Architektur, die farblich sogar, wie das Foto zeigt, teilweise und nicht unbedingt beabsichtigt mit den davor verlegten Gewegplatten korrespondiert. Für architekturinteressierte Stadtbesucher ist wenigstens ein kurzer Blick auf das Haus als Zeitdokument jenseits der NatiTradi sehr empfehlenswert. Für die mehreren hundert Absolventen - laut Stayfriends gibt es im März ein Klassentreffen des Jahrgangs 1987 und im Oktober eines des Jahrgangs 1968 - wenigstens als Erinnerung...