Einträge von Alf

Was haben die Pet Shop Boys mit Sergej Eisenstein zu tun? Nein, anders: Was haben die Pet Shop Boys mit Eisenhüttenstadt zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Auf den zweiten auch nicht viel mehr. Der Missing Link zu beidem heißt Sven Helbig, ist Jazz-Schlagzeuger, Mitbegründer der Dresdner Sinfoniker und ging u.a. in Eisenhüttenstadt zur Schule. Am Donnerstag, dem 20. Juli 2006, führt Sven Helbig zusammen mit den Pet Shop Boys und den Dresdner Sinfonikern die "Hochhaussinfonie" in Dresdens Prager Straße auf. Mit den über die Balkons der Plattenhochhäuser verteilten Musikern wird der Stummfilmklassiker "Panzerkreuzer Potemkin" des russischen Regisseurs Sergej Eisenstein vor zirka 7.000 zahlunsgwilligen Gästen vertont. Die Aufführung findet im Rahmen der 800-Jahr-Feierlichkeiten Dresdens in der sächsischen Landeshauptstadt statt. Tja, niemals hätte sich Sven Helbig, der einst mit Björn Schade, Jan Czeczar, Roland Strickert und Hagen Oppelt an der Juri-Gagarin-Oberschule die Band D.E.N.I.M. ausmachte und am 13.11.1986 mit dieser Formation das Tape "Die einheimischen Nichtskönner im Mobutu-Sese-Seko-See" einspielte, es sich träumen lassen, dass ihm Chris Lowe und Neil Tennant von den Pet Shop Boys mal eine E-Mail schicken und mit ihm ein musikalisches Projekt aufführen würden. Ist aber passiert und nun produziert Sven die ganze Aufführung. Wollen wir ihm für Donnerstag und für die weitere Zukunft alles Gute wünschen! Also aufgehorcht, ihr Musikschüler: immer schön üben und an den eigenen Traum glauben! für weitere Infos guckst du hier!

(Zur Kenntnisnahme: „Was darf die Satire? Die Satire beißt, lacht, pfeift und trommelt die große, bunte Landsknechttrommel gegen alles, was stockt und träge ist. Übertreibt die Satire? Die Satire muss übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Was darf die Satire? Alles.“ - Ignaz Wrobel alias Kurt Tucholsky, 1919)

Marion Beimer, die Tochter der Lindenstraßenglucke Mutter Beimer, zieht nach Frankfurt an die Oder! Dies tat die von ihrem Liebhaber Alex auf deren gemeinsamer Hochzeit im Stich Gelassene genau in der Folge kundt, in der das Lindenstraßen-Urgestein Else Kling (1922 - 25. 5. 2006) verstarb. Die erste Reaktion von Vater Beimer lautete auch prompt: "In Frankfurt Oder möchte ich nicht mal tot über'm Zaun hängen!"

Mittlerweile hat Marion ernst gemacht und ist auf dem Weg. Eigentlich möchte die Marion-Darstellerin Ulrike C. Tscharre nur mal ne Auszeit von der Dauerserie nehmen (Da guckst du!), aber vielleicht gibt es ja doch ein paar Szenen in und aus FFO sowie aus dem nahe gelegenen Eisenhüttenstadt!!

Nach dem Motto: Die Lindenallee wird zur Lindenstraßé

Vor Jahren gab es mal einen Ansatz für ein "Guinnessbuch der Retortenstadt" auf dieZIELSCHEIBE.de (guckst du). Die dort zusammen getragenen Informationen sind zwar einzigartig, jedoch in gewisser Weise noch etwas dürftig. Zum Beispiel ist Stalinstadt nicht nur die erste deutsche Stadtneugründung nach dem zweiten Weltkrieg, sondern auch die erste deutsch-deutsche Partnerschaftskommune, Eisenhüttenstadt beherbergt den ersten Kirchenneubau in Ostdeutschland (das Gemeindezentrum der evangelischen Friedenskirche) und hatte dazumal den einzigen Fernsehstörsender der DDR sowie die nördlichste Sprung-Chance der Republik.

Meine Frage nun an ALLE: Wollen wir dieses Projekt der Rekorde und Einzigartigkeiten (eher einzig denn artig) nicht fortführen und daraus eine große Liste erstellen? Ein anderer Name müsste auch her, denn Guinnessbuch ist zwar ein passender Arbeitstitel, aber auch ein geschützter Markenname.

Gestern abend entdeckte ich ein altes Machwerk meiner Sturm & Harndrangzeit auf dem Dachboden und dachte so bei mir: Das könnte etwas für das Eisenhüttenstadt Blog sein. Natürlich muss das Pseudogedicht (denn es reimt sich nicht) nicht unbedingt von unserer geliebten E-Stadt handeln. Das lyrische Produkt ist zwar in Eisenhüttenstadt entstanden, kann aber jede x-beliebige Kommune beschreiben.


Mit kleinkarierten Kleinbürgern,
die Kleinkredite aufnehmen,
um sich Kleinwagen zu kaufen.




Mit Kleindeutschen,
die gern Kleinholz machen
und Kleinkriege anzetteln.




Mit Kleinsparern,
die auf das große Geld hoffen
und das Kleingedruckte nicht lesen.




© 1997

Wer mit einer Eisenhüttenstadtkarte durch die sieben Meere des Internet surft, strandet schon mal in fremdsprachigen Gefilden. Wie gut ist es da, wenn man außer Hüttendeutsch und Stahlisch auch Schwedisch oder Dänisch kann. Mich hatte es in fremde Gewässer verschlagen, wo mich dankenswerterweise ein dänischer Kutter an Bord nahm: Frifantasi (ich spare mir die Übersetzung). Bei meinem Rundgang an Deck entdeckte ich einen Eintrag im Logbuch mit der Überschrift "Tro mig når jeg siger at jeg efter et helbred higer". In dem Eintrag vom 21. März 2006 wurde eine Stadt, die wir alle gut kennen und die wir alle so lieben, als exotisch bezeichnet und landete auf der Liste der "vier exotischsten Städte, wo ich jemals im Urlaub war" (4 mest eksotiske steder jeg har været på ferie) auf Platz 1 - mit antikem Bild von Stalinstadt.

Das muss man wohl so hinnehmen, denn wie man weiß: Dänen lügen nicht. Und wer waren die unterlegenen Konkurrenten? Auf Platz 2 folgte Tartu (Estland), auf Platz 3 Westgotland (Schweden) und auf dem letzten die Insel Bornholm (Dänemark). Dem in Geographie bewanderten Erdkunden wird aufgefallen sein, dass Eisenhüttenstadt der südlichste der aufge- und überlisteten Orte ist. Vermutlich machte das die Exotik aus, denn es ist ja allgemein bekannt, wie sehr sich Menschen aus dem hohen Norden nach dem sonnigen Süden sehnen...