Die Streuung für das Marketing funktioniert offenbar. Jedenfalls entdeckt der müßige Stadtwanderer, der an einem fast sommerlichen Mittwochnachmittag in Berlin aus Richtung Bleibtreustraße durch die Passage am S-Bahnhof Savignyplatz schlendert und unvermeidlich wieder statt wie geplant nach links in Richtung Büro zunächst nach rechts in die Buchhandlung Buecherbogen abbiegt, gleich hinter der Eingangstür in der Auslage ein wohlvertrautes aber lang nicht mehr erblicktes Motiv auf einem Ankündigungsflyer und siehe da, auch weitab von Eisenhüttenstadt sieht man sich plötzlich informiert über die kommende Ausstellung von fotografischen Arbeiten, die ein zentrales, wenn nicht sogar das zentrale, Haus und heute fast mehr Mahnmal der Heimatstadt dokumentieren.
Ab 19. Mai werden nämlich, so liest man, im Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR, dem neuerdings der Titel „Fachmuseum für die Alltagskultur der DDR“ beigegeben ist, Bilder über das LUNIK gezeigt, die die Fotografin Christine Kisorsy vor etwa 10 Jahren anfertigte.
Die Beschreibung auf der Webseite des Dok-Zentrums informiert uns weiterhin:
„Im Zentrum der Ausstellung stehen Fotos des Hotels und seiner ehemaligen Mitarbeiter. Siebzehn Portraits zeigen einen Querschnitt durch die Arbeitswelt des damaligen Hotels vom Direktor bis zum Hausmeister. Ihnen gegenübergestellt sind 17 Aufnahmen der ehemaligen Arbeitsplätze der Portraitierten.“
Einige Bilder finden sich als Horsd’œuvre passend auf der Portfolio-Seite der Lichtbildschaffenden hinterlegt.
Die offizielle Eröffnung, so verrät es nicht der Flyer aber diese Webseite (und die MOZ), ist bereits anlässlich des Internationalen Museumstages am 17.05.2015 um 13:00 Uhr.
Wir wollen natürlich ergänzen, dass es eine, nun ja, crowdgesourcte Sammlung von Fotografien mit Lunik-Bezug auf Flickr gibt. Und empfehlen zur Einstimmung auch noch einmal, sich den Film Lunik von Gilbert Beronneau anzusehen (Rezension bei nahaufnahmen.ch, Rezension im Eisenhüttenstadt-Blog), der das geschundene und vom aktuellen Eigentümer nahezu abrissreif herunterspekulierte Gebäude ebenfalls noch einmal vor der Vollentglasung des Erdgeschosses in die eine oder andere Szene setzt.
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